... eine immer wiederkehrende Diskussion um diese Tage. Was ist denn nun der 31.10?
Ganz einfach: SOWOHL Reformationstag in Erinnerung an den Thesenanschlag Martin Luthers an das hölzerne Kirchenportal der Schlosskirche in Wittenberg - das war damals so etwas wie das schwarze Brett für die Universität der Stadt - und Martin Luther wollte einfach zu einer akademischen Diskussion einladen und schlug seine 95 Thesen als Diskussionsgrundlage an die Kirchentür. Zur Diskussionsveranstaltung kam niemand - das Thema "Buße - wie werde ich vor Gott gerecht?" war wohl in der der damaligen Zeit theologisch zu brisant. Aber die Thesen wurden abgeschrieben und verbreiteten sich als daraufhin gedruckte Flugblätter rasend und rasant - und die Reformation nahm ihren Lauf. Gedenktag: 31. Oktober - 2017 feierten wir das 500. Jubiläum dieses bahnbrechenden Ereignisses.
ALS AUCH ist der 31.10. gleichzeitig der Vortag des katholischen Allerheiligengedenkens am 1.11. Und da in der jüdischen Tageszählung der neue Tag mit dem Vorabend beginnt (18h bis 18h) - vergleiche unser Feiern an Heiligabend, dem VORabend zum eigentlichen Christfest am 25. und 26. Dezember -, wurde der Allerheiligentag am Vorabend des 1.11. eingeläutet - und da scheint es - Näheres ist mir nicht bekannt - aus Irland über die U.S.A. so allerlei Gruseliges als Vorabendspaß zu uns zu schwappen. Aus "All Hollows Eve(ning)" (=Vorabend von Allerheiligen) wurde abgeschliffen dann "Halloween".
Wer nun allerdings diesen Gruselabend (als Verächtlichmachung des Todes) begeht, ohne an die Glaubensvorbilder, die Heiligen zu denken, die den Tod überwunden haben, weil Gott sie in den Himmel geholt hat, feiert so hohl wie Weihnachtstanne ohne Jesuskind, wie Ostereier ohne Auferstehung, wie Nikolaus nur mit Rute ohne das Gedenken an den Heiligen Nikolaus. Ohne den eigentlichen Inhalt sind diese Ausstattungen (Kürbis und Spinnennetz, Weihnachtsbaum und Lebkuchen, Ostereier und Küken sowie die Schuhe für Geschenke) nur Tinnef und Trallafitti ohne tiefere Bedeutung.
Was nun mit Kürbis und Skeletten, mit Streichen und "Süßem oder Saurem" sein soll, kann uns Evangelischen nun fröhlich und herzlich gleichgültig sein, weil Allerheiligen und der nachfolgende Allerseelentag (am 2.11. - wo die Mexikaner ihren Tag der Toten mit großer Feier auf dem Friedhof begehen) ohnehin nicht in unseren Festkalender gehört.
Von daher: 31.10. ist Reformationstag. Und an die Toten denken wir am Volkstrauertag (die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft) und am Ewigkeitssonntag (wo wir speziell an die Verstorbenen des ausgehenden Kirchenjahres denken). Das reicht uns.
Aber Spielverderber werden wir trotzdem nicht sein ...
Übrigens: ein echt katholischer Heiligengedenktag, den wir mit Freude übernehmen - das ist St. Martin am 11.11. (in diesem Jahr ein Montag) - wo wir um 16.30h mit einem Familiengottesdienst, dann einem Laternenumzug und einem Fest auf der Kirchenwiese feiern, dass Gott uns Menschen die Kraft gibt, sich für andere Menschen einzusetzen - die Feuerwehr hilft uns - und St. Martin ist uns ein Vorbild. Das Orchester Duvenstedt spielt dann um 18h am Lagerfeuer auf.
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Losung für Donnerstag, 21.11.2024
Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des HERRN!
- Jesaja 50,10